Oktoberfest

Das Oktoberfest in München ist das größte Bier- und Volksfest der Welt und wird alljährlich im September in München veranstaltet. Organisator der Wiesn ist zwar die Stadt München, aber nichts desto trotz ist das Oktoberfest typisch bayerisch und ein echtes Volksfest für Menschen aus aller Welt. Die Geschichte des Oktoberfests begann anlässlich der Feierlichkeiten während der Hochzeit des bayerischen Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. und Prinzessin Therese von Sachsen- Hildburghausen, nach der die Theresienwiese in München später benannt wurde. Genau genommen war es ein Pferderennen auf der Wiese außerhalb der Stadt München, aus dem sich im Verlaufe der Jahrhunderte das Oktoberfest als größtes Bierfest der Welt entwickelte. Der Tag des Pferderennens am 17.10.2010 begann mit dem feierlichen Auszug der bayerischen Nationalgarde aus der Stadt zur Theresienwiese, wo sich bereits 40.000 Bürger versammelt hatten. Die geschichtliche Basis für die Hochzeit zwischen Ludwig I. und Therese von Sachsen-Hildburghausen war die Erhebung Bayerns zum Königreich durch Kaiser Napoleon I. im Jahre 1806. Weitere Teile Frankens und Schwabens fielen dem neu gegründeten Königreich Bayern zu, wobei München die Residenz der Wittelsbacher Könige bildete. Eine der ersten Maßnahmen im Königreich Bayern war übrigens die Einführung der bayerischen Maß (1.069 ccm). Das Oktoberfest in München erschien den Wittelsbachern mehr als willkommen, eine gewisse Bürgernähe zu schaffen und ein echt bayerisches Fest in der Residenzstadt München zu etablieren. Die Wittelsbacher Könige Ludwig I., Max II., Ludwig II. und Prinzregent Luitpold waren jedenfalls große Fans des Oktoberfests in München.

Kronprinz Ludwig I. äußerte sich zum 1. Oktoberfest 1810 wie folgt:
"Volksfeste freuen mich besonders. Sie sprechen den National-Charakter aus, der sich auf Kinder und Kindes-Kinder vererbt. Ich wünsche nun auch, Kinder zu erhalten; und sie müssen gute Bayern werden; denn sonst würde ich sie mir minder wünschen können. Der König, mein Vater, hat mich auch zum guten Bayern gebildet."
Sprachs und trank wohl ein bayerisches Bier. Angesichts der großen Begeisterung der Leute übernahm der 1810 gegründete Landwirtschaftliche Verein in Bayern auch in den folgenden Jahren die Veranstaltung des Pferderennens, das um einen Viehmarkt erweitert wurde. Mit Erlangung kommunaler Selbstverwaltungsrechte übernahm die Stadt München 1819 die Veranstaltung des Oktoberfests, während das Zentral-Landwirtschaftsfest weiterhin vom Landwirtschaftlichen Verein in Bayern veranstaltet wurde. Natürlich stand die königliche Familie der Wittelsbacher noch lange Zeit im Mittelpunkt des Oktoberfests. Doch spätestens nach Ende des Königreich Bayerns entwickelte sich das Oktoberfest zunehmend zu einem Bürgerfest, das immer mehr durch die Münchner Brauereien beherrscht wurde.

Im Jahr 1935 fand der erste Trachten- und Schützenfestzug zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Königin Therese statt. Inzwischen ist der Trachten- und Schützenzug eine der größten Veranstaltungen in München und wird jedes Jahr von rund 8.000 Teilnehmer aus ganz Bayern und Europa begleitet. Neben dem Einzug der Wiesnwirte ist der Trachten- und Schützenzug die wichtigste Veranstaltung anlässlich des Oktoberfests.

Was wäre das Oktoberfest ohne Bier und Bierzelte? Der Erfolg des Oktoberfests entscheidet sich heutzutage an den Besucherzahlen und dem Bierausschank, der im Jahr 2007 einen Höchststand von 6,9 Millionen Liter Bier erreichte. Die Bierzelte auf der Theresienwiese sind für viele der Kern des Oktoberfests überhaupt und das wichtigste ist das Oktoberfestbier im Maßkrug, der regelmäßig nach folgendem Trinkspruch angehoben wird:
"Oans, zwoa, gsuffa."
Zugelassen sind nur die sechs großen Münchner Brauereien, die für das Oktoberfest jeweils ein besonderes Oktoberfestbier brauen und in ihren Festzelten ausschenken. Augustiner Bräu ist die letzte dieser Münchner Brauereien, die das Münchner Bier noch in Holzfässern auf die Theresienwiese anliefern und auch aus dem Bierfass ausschenken. 

In 2010 wird das 200-jährige Wiesn-Jubiläum gefeiert und zu diesem Anlass wurde das Oktoberfest 2010 sogar um 2 Tage verlängert. Darüber hinaus gab es viele besondere Veranstaltungen, unter anderem auch vom Stadtmuseum München, das eine Sonderausstellung "Das Oktoberfest 1810 bis 2010" ermöglichte. Auch in 2011 wird das übliche Oktoberfest mit Festzelten und Schaustellern ergänzt durch eine Oide Wiesn, die auf dem südlichen Teil der Theresienwiese aufgebaut wird.